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Forensik
Der Begriff der Forensik stammt vom lat. ''forum = der Marktplatz, das Forum'', da vormals Gerichtsverfahren, Untersuchungen, Urteilsverkündungen sowie der Strafvollzug öffentlich und meist auf dem Marktplatz durchgeführt wurden.
Daher bezeichnet das Attribut forensisch alles, was gerichtlichen oder Kriminologie|kriminologischen Charakter hat, wie ''Rechtsmedizin und forensische Psychiatrie''.
Auch in der Wendung ''forensische Traumatologie'' im Sinne der Rechtsmedizin, die sich mit körperlichen Verletzungen befasst, ist er durchaus geläufig. Ebenfalls bekannt ist die ''forensische Entomologie'', die sich mit der Aufklärung der Todesumstände mittels der Interpretation von Insektenfunden bei Leichen befasst. In der forensischen "Toxikologie'' geht es um den Nachweis von Giften, die ''forensische Serologie'' beschäftigt sich mit der Auswertung von Blutspuren und anderen Sekreten und Stoffen. In der "forensischen Ballistik'' werden Geschosse verglichen und Geschosswirkungen beurteilt und die forensische Daktyloskopie wertet Fingerabdrücke aus. Die ''forensische Linguistik'' (eher forensische Phonetik) untersucht Sprache auf einen kriminologischen Aspekt hin, z.B. bei der Feststellung des Urhebers eines Erpresserbriefes. Die ''forensische Osteologie'' identifiziert Personen anhand des Skeletts, die ''forensische Odontologie'' versucht das gleiche anhand des Gebisses. Die ''forensische Psychiatrie'' befasst sich mit der Beurteilung von Straftätern hinsichtlich ihrer Schuldfähigkeit und der Einschätzung ihrer Gefährlichkeit.
Als berühmter Pionier der Forensik gilt Joseph Bell, das historische Vorbild der Romanfigur Sherlock Holmes.
Siehe auch: Maßregelvollzug, Rechtsmedizin, DNA-Test, IT-Forensik
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