Er lernte zunächst das Schreinerhandwerk und wurde dann Orgelbauer, bevor er sich für orthopädische Apparate zu interessieren begann und eine Heilanstalt in Göggingen bei Augsburg eröffnete, die bald großen Zulauf hatte und das bis dahin strukturschwache Gebiet zu wirtschaftlichem Aufschwung brachte.
Der bald als Wunderdoktor bekannte Hessing behandelte dort insgesamt angeblich ca. 60 000 Patienten, unter anderem den Literaten Max Brod, der wegen einer Wirbelsäulenverkrümmung mit dem Hessingkorsett versorgt wurde und den Aufenthalt in Göggingen in seinen Erinnerungen schildert.
Neben dem Hessingkorsett gehörte vor allem auch der Schienenhülsenapparat, der vor allem für die Opfer von Kinderlähmung verwendet wurde, zu Hessings therapeutischen Maßnahmen.
Diese Polioorthese kommt - natürlich in leichterer Ausführung - auch heute noch fast unverändert zum Einsatz. Hessing starb hochgeehrt 1918; die Hessing-Stiftung existiert noch heute.