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Entzündung
Eine Entzündung (''lateinisch-medizinisch 'Inflammation''') ist eine charakteristische Antwort von Biologie|biologischem Gewebe auf einen äußeren oder innerlich ausgelösten Reiz mit der Funktion, den Schädigungsreiz zu beseitigen oder zu reparieren.
Das Geschehen wird meist mit einer Kombination des betroffenen Organs mit der griechische Sprache|griechischen Endung '''-itis''' gekennzeichnet, z. B.:
- Ausnahme:
Die Entzündungsreaktion wird vom Bindegewebe, den Blutgefäßen und dem Immunsystem getragen.
Auslöser (Noxen)
Auslösende Reize können sein:
- physikalische Reize:
- mechanisch (z.B. Druck, Verletzung oder Fremdkörper, z.B. krankhafte Stoffwechselprodukte wie Harnsäurekristalle)
- thermische (z.B. Wärme, Kälte)
- chemisch (z.B. Säuren, Laugen, Toxine, entgleiste Enzyme, wie z.B. bei der Pankreatitis)
- Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten)
- Allergene
- Autoallergene (z.B. bei Rheuma|rheumatischen Erkrankungen, Autoimmunkrankheit)
- Fremdallergene
Ablauf lokaler Entzündungsreaktionen
- Lokale Durchblutungsstörung:
- Diese nur Minutenlange Phase wird auch "initiale Ischämie" genannt. Gemeint ist eine kurzzeitige lokale Durchblutungsstörung durch die Reaktion des Gefäßbindegewebes auf die Adrenalinausschüttung (arterieller Spasmus).
- Danach folgt eine, vor allem lokale, Hyperämie, die zum einen durch den vom Vegetatives Nervensystem|vegetativen Nervensystem gelösten Arteriolenspasmus, zum andern von einer Konstriktion der Venolen ausgelöst wird. Letzte wird von diversen Mediatoren, z. B. Prostaglandin|Prostaglandine, Kinine, ausgelöst. Diese Abflussstörung wiederum führt zur Thrombozytenaggregation, dem Sludge-Fänomen, Exsudation und anderen durch Blutstase ausgelösten Folgen.
- Die Permeabilität der Gefäßwände wird durch Mediator|Gefäßmediatoren, hier Histamin, Prostaglandin, Kinine, Serotonin, gesteigert.
- Durch die erhöhte Permeabilität können nun Plasmaeiweiße in das betroffene Gebiet einströmen. Für die Entzündungsreaktion wichtig sind hierbei vor allem neutrophile, basophile und eosinophile Granolozyten, Makrophagen und Lymphozyten.
Die fünf Entzündungszeichen
- Rötung (lateinisch rubor)
- Schwellung (tumor)
- Überwärmung (calor)
- Schmerz (dolor)
- eingeschränkte Funktion (functio laesa)
Diese fünf Zeichen sind nicht immer direkt erkennbar oder auch nur teilweise nachweisbar. Eine Magenschleimhautentzündung beispielsweise macht kaum Schmerzen, da die Magenschleimhaut wenig schmerzempfindlich ist.
Allgemeine unspezifische Entzündungszeichen
Neben den fünf direkten Entzündungszeichen am Ort der Entzündung, kann man eine Entzündung ab einem bestimmten Schweregrad an allgemeinen Reaktionen des Gesamtorganismus erkennen. Zu diesen Allgemeinreaktionen gehören:
- Fieber: beschleunigter Stoffwechsel mit schnellerer Synthese u.a. von Antikörpern
- allgemeines Krankheitsgefühl
- Leukozytenanstieg oder -abfall (Weiße Blutkörperchen)
- CRP-Anstieg (immunologisch wirksames Akute-Phase-Protein)
- beschleunigte Blutkörperchensenkung (BKS bzw. BSG für -geschwindigkeit)
- Procalcitonin-Anstieg (Hormon-Vorstufe)
- Nachweis von Bakterien im Blut (positive Blutkultur)
Einteilung
Nach dem zeitlichen Ablauf können die Entzündungen eingeteilt werden in
- akute = plötzlich einsetzende Entzündungen
- chronische = langsam, schleichend ablaufende Entzündungen
- rezidivierende = wiederholt auftretende Entzündungen.
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