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Mini-Mental-Status-Test
Die Mini-Mental-State-Examination (abgek. MMSE, MMSt, Mini-Mental) oder nach dem Autor Folstein-Test ist das verbreitetste Screening-Verfahren für Gedächnisstörungen. Der Mini -Mental-Status ist ein Fragebogen, der zur Beurteilung des Vorliegens von demenziellen Erkrankungen eingesetzt wird. Es muss berücksichtigt werden, dass damit keine Diagnosestellung der verschiedenen Demenz-Formen etc. möglich ist. Er behandelt u. a. die Aufgabenfelder Orientierung, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit, Erinnerungsfähigkeit und Sprache.
Entwickelt wurde er 1975 u.a. durch Marshal F. Folstein. Seit seiner Einführung in den klinischen Alltag hat er sich als zuverlässiges Hilfsmittel zur Erstbeurteilung eines Patienten wie zur Verlaufsbeobachtung erwiesen.
Durchführung
Die Durchführung erfolgt in einem Interview zwischen Patienten und dem Interviewer. Anhand von 11 Fragen aus fünf Gebieten wird eine Punktzahl ermittelt.
Bei der Durchführung muss auf Folgendes geachtet werden:
- eine sensorische Einschränkungen des Patienten wie eine reduzierte Seh- und Hörleistung kann das Testergebnis maßgeblich beeinflussen. Die Mängel müssen behoben werden.
- Schmerzen beeinträchtigen die Aufmerksamkeit.
- Scham oder Scheu in der Untersuchungssituation kann das Ergebnis ebenso negativ beeinflussen wie die parallele Auseinandersetzung mit möglicherweise gerade neu diagnostizierten Erkrankungen.
- Eine reizlose Krankenhausumgebung kann zu einer Abnahme der Hirnleistung beim Patienten führen, die in der dritten Woche des Krankenhausaufenthalts ihr niedrigstes Niveau erreicht. Der messbare Intelligenzquotient kann sich dabei um bis zu 20 Punkte verschlechtern.
Darüber hinaus sind Kenntnisse über die Lebenssituation, Erwartungen und wenn möglich auch Bedürfnisse des Patienten erforderlich. Eine störungsfreie Atmosphäre während der Untersuchung muss gewährleistet sein, "hilfsbereite" Angehörige können das Testergebnis in beide Richtungen verfälschen.
Unter optimalen Voraussetzungen kann der Test in etwa 7 Minuten durchgeführt werden.
Auswertung
Die Auswertung wird anhand der von 0 bis 30 Punkten reichenden Skala vorgenommen. Ein Score von 0 entspricht der schwerst möglichen kognitiven Störung. Bei einer Punkzahl unterhalb von 24 bis 26 Punkten liegt ein pathologisches kognitives Defizit vor. Eine Punktzahl bis etwa 20 Punkte weist auf eine leichte bis mittlere Demenz hin, eine schwere Form liegt bei einer Punktzahl von unter zehn vor.
Allerdings stellt der Mini-Mental-Status-Test kein Instrument zur Früherkennung von Demenz dar.
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