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Morbus Osgood-Schlatter
Morbus Osgood-Schlatter (en: Osgood Schlatter disease, rugby knee) ist eine schmerzhafte Reizung der Insertion der Patellarsehne (Kniescheibensehne) am vorderen Schienbein. Dabei können sich Knochenstücke aus dem Schienbein lösen und absterben (Nekrose). Die Erkrankung wird deshalb zu den aseptischen (d.h. nicht infektionsbedingten) Osteonekrosen gerechnet. Man nimmt an, dass Überlastung oder trainingsbedingte Mikroverletzungen die Ursache sind. Männliche Jugendliche und Sportler sind häufig betroffen. Das typische Alter der Patienten ist 11 Jahre (Jungen) und 14 Jahre (Mädchen).
Die Schmerzen treten unter Belastung, beim Anspannen der Oberschenkelmuskulatur, und bei manuellem Druck auf den Schienbeinrand unterhalb der Kniescheibe auf; sie bessern sich in Ruhe.
Die Diagnose ist nur anhand des Röntgenbilds unter Einschluss der gesunden Seite oder des MRI-Befunds zu stellen.
Die Behandlung ist symptomorientiert (Schonung, Kühlung, Schmerzmittel, entzündungshemmende Präparate, Krankengymnastik); die Prognose ist gut.
Der amerikanische Chirurg Robert Bayley Osgood (1873 - 1956) und der Schweizer Chirurg Carl Schlatter (1864 - 1934) veröffentlichten Fallberichte über die Erkrankung unabhängig voneinander, beide im Jahr 1903.
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