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Reisekrankheit

Unter Reisekrankheit, Kinetose oder auch Bewegungskrankheit versteht man verschiedene Symptome wie Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen, die bei der Fortbewegung in einem Verkehrsmittel auftreten. Seekrankheit ist sicher die bekannteste Form der Reisekrankheit. Jedoch sind Reisekrankheiten keineswegs auf Schiffsreisende beschränkt.

Reisebusse, Autos, Züge mit Neigetechnik oder auch Flugzeuge können ebensogut die Symptome hervorrufen, jedoch nur, falls der Betroffene diese Fahrzeuge nicht steuert. Charakteristisch ist, dass die Lenker des jeweiligen Fahrzeugs so gut wie nie von Reisekrankheit geplagt sind.

Die Symptome verschwinden in den allermeisten Fällen nach zwei bis drei Tagen auch ohne Behandlung. In seltenen Fällen jedoch kann Reisekrankheit bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden zum Tod führen.

Ursachen

Als Ursache der Reisekrankheit ist gemeinhin anerkannt, dass der Gleichgewichtssinn im Innenohr durch Beschleunigungen (Schaukeln, Stöße, etc.) oft über einen längeren Zeitraum gereizt wird, ohne dass diese Bewegungen von anderen Sinnesorganen wie den Augen bestätigt werden.

Nach neueren Untersuchungen (seit ca. 1993) ist vor allem auch eine Histaminintoleranz und/oder ein hoher Histamin-Spiegel im Blut eine wichtige Ursache der Seekrankheit. Histamin wird abgebaut durch das Enzym Diaminoxidase (DAO); je tiefer der DAO-Spiegel ist, desto weniger schnell wird das Histamin abgebaut; zur Vorbeugung und Behandlung werden also (1) Histamin-freie oder Histamin-arme Ernährung, (2) Förderung des Histamin-Abbaus vorzugsweise durch Vitamin C in Form von 500mg Kautabletten empfohlen (siehe unten).

Viele (natürliche) Gifte wirken ähnlich auf die Gleichgewichtszentren. Im Laufe der Evolution hat sich Erbrechen als Reaktion auf solche Gleichgewichtsirritationen entwickelt. Ein wirksamer Mechanismus, um den Körper vor aufgenommenem Gift zu befreien und gleichzeitig die weitere Giftzufuhr zu unterbinden.

Besonders häufig tritt Reise- bzw. Seekrankheit in geschlossenen Kabinen eines schwankenden Schiffs auf, in denen der Passagier die Bewegung ohne visuelle Bestätigung, etwa durch den Blick auf den Horizont, erlebt. In Flugzeugen und Zügen ist sie seltener anzutreffen, da die Fahrten meist weniger Beschleunigungsvorgänge beinhalten und mit Ausnahme des Starts und der Landung eines Flugzeugs auch die Intensität viel kleiner ist als etwa beim Auto oder Reisebus. Wahrscheinlich wird die Reisekrankheit aber bei Luft-Turbulenzen. Das ist einer der Gründe, warum fast alle Fluggesellschaften Spuckbeutel an jedem Sitz anbieten. Ebenso begünstigen Züge mit Neigetechnik (wie z.B. der Pendolino) die Ausbildung von Reisekrankheitssymptomen, da die Zugneigung hier oft nicht exakt mit den durchfahrenen Kurven synchronisiert ist. Dies hat zur Folge, dass der Mensch doppelt so viele Stöße erleidet: einmal durch die Kurve selbst und einmal durch das Einsetzen der Neigetechnik, welche die Umorientierung des Gravitationsvektors wieder ausgleichen soll.

Reisekrankheit wird meist intensiviert durch Fixierung der Sicht auf Objekte, die sich mit dem Fahrzeug bewegen, wie z.B. einem Buch. Es existieren auch psychosomatische Erscheinungen, wonach die Erwartung, unter Reisekrankheit bei einer Fahrt zu leiden, das Auftreten der Symptome begünstigt.

Anfälligkeit


Prinzipiell kann jeder Mensch in jeder Phase seines Lebens von Reisekrankheit betroffen sein, Ausnahmen sind nur Babys und Personen ohne Gleichgewichtsorgan. Nur rund 15 % der Menschen sind weitgehend unempfindlich gegenüber Reisekrankheit. 10 % sind besonders stark betroffen. Bei Frauen treten Reisekrankheiten häufiger auf als bei Männern, bei Asiaten häufiger als bei Europäern.

Vorbeugung und Behandlung


Die Reisekrankheit kann meist gelindert werden, indem der Mensch die äußere Umwelt beobachtet (also z.B. durch das Fenster schaut), am besten sich in die Rolle des Fahrzeug-Steuernden hineinversetzt. Dies gibt dem Gehirn zusätzliche Informationen, dass die Beschleunigungen tatsächlich stattfinden und keine Irritation etwa durch Gifte sind. Neuerdings existieren Brillen, die einen künstlichen Horizont erzeugen, in dem in jedem Glas etwa zur Hälfte eine Flüssigkeit eingebracht ist. Diese Brillen zeigen dem Träger die Richtung des Beschleunigungsvektors an. Ebenfalls hilfreich sind lockere Arm- oder Fußkettchen, die durch ihre Lage zusätzliche, taktile Bestätigung des Gleichgewichtssinns bewirken.

Vorbeugung: Ob eine histaminfreie oder histaminarme Ernährung (Diät)zur Reduktion der Symptomatik beitragen kann, ist nicht erwiesen. Besonders zu vermeiden, weil sie viel Histamin enthalten, wären die folgenden Nahrungs- und Genussmittel: Tomaten, Ketchup, Spinat, Hartwurst wie Salami, Thunfisch aus der Dose, Hartkäse, Rotwein, Bier, u.a.

Behandlung: auch bei beginnender oder eingetretener Seekrankheit 1?3g Vitamin C; am schnellsten aufgenommen und wirksam werden Kautabletten zu 500mg.

Es existieren auch Medikamente zur Behandlung der Symptome. Vorbeugend kommen in Deutschland vor allem rezeptfreie Antihistaminika wie Dimenhydrinat|Vomex zum Einsatz.

Hilfreich im Vorfeld einer Reise ist der Verzicht auf Alkohol und andere Drogen. Ein ausgeruhter Reiseantritt ohne vorheriges schweres Essen vermindert die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung. Treten erste Symptome auf, sollte sich der Patient umgehend in Fahrtrichtung ausrichten. Ideal ist ein ähnlicher Blickwinkel wie der Fahrer. Falls möglich, sollte eine Rast eingelegt werden.

Sonstiges


Reisekrankheit ist nicht zu verwechseln mit fehlender Schwindelfreiheit, obwohl die Symptome und sogar die Ursache ähnlich sind. Bei Luftfahrzeugen wie Flugzeugen, Ballons, etc. kann ein Blick in die Tiefe die Symptome also verschlimmern, indem Schwindel hinzukommt.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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