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Exsikkose
Als Exsikkose, von lat. siccus trocken, oder auch Dehydratation wird in der Medizin die Austrocknung durch Abnahme des Körperwassers bezeichnet.
Ursachen
- Alle Formen der Durchfallerkrankungen können im Säuglingsalter aufgrund mangelnder Flüssigkeitsreserven schnell und in jedem Lebensalter schlussendlich zur Exsikkose führen
- das mangelnde Durstempfinden sowie die mangelhafte Flüssigkeitsaufnahme bei Durstempfinden ist eine Hauptursache bei betagten Personen.
- Zusätzliche Todesfälle wegen der Sommerhitze im Jahr 2003 gehen als "Hitzetote'' ins öffentliche Bewusstsein ein. Zahlen für Frankreich, Italien und Deutschland gingen in die Tausende. Der Zusammenhang Sommerhitze und Exsikkose lässt sich aber nicht bis in die Todesbescheinigungen (Epidemiologie) hinein verfolgen.
Der Zusammenhang in der Statistik ist komplexer Natur - mehr Todesfälle über die allermeisten Todesursachen-Gruppen. Keine andere Erklärung als die Hitze liegt dafür vor.
Symptome
- Leitsymptom: Eine frisch gezogene Hautfalte auf dem Handrücken bleibt "stehen".
- Gewichtsverlust ohne andere Erklärung.
- Krampfanfall
Diagnostik
- Natriumspiegel im Blut erhöht
- Hämatokrit erhöht
- Halsvenen eingefallen
- ZVD niedrig < 5 cm Wassersäule
- Untere Hohlvene im Ultraschall schmal
- Erhöhte Körpertemperatur (Durstfieber)
- Erhöhter Aldosteron und ADH Spiegel im Blut
Folgen
Die Folge der Exsikkose ist stets eine kombinierte Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts. Dies kann zu veränderten Hämodynamik|Fließeigenschaften des Blutes führen.
Bei alten Patienten bestehen die hauptsächlichen klinischen Folgen einer Exsikkose in einer
- Reduktion des Allgemeinzustands und daraus folgender Bettlägrigkeit,
- Somnolenz,
- möglicher Agitiertheit, solange Wassermangel anhält: Verwirrtheit
- Oligurie mit der daraus folgenden Ansammlung ausscheidungspflichtiger Substanzen
- Trockenheit der Haut und Schleimhäute sowie
- Orthostase|orthostatischer Hypotonie und damit verbundener Sturzgefahr.
Dabei werden die Abnahme des Allgemeinzustandes fälschlicherweise oft mit dem Alter des Patienten selbst oder bestehenden Begleiterkrankungen erklärt.
An heißen Sommertagen kann bei alten Patienten die Exsikkose sehr schnell auftreten. Als pflegender Angehöriger sollte man also durch Notizen oder durch Markierungen unbedingt einen Überblick behalten, was tatsächlich getrunken wurde. Und man sollte als pflegender Angehöriger notfalls darauf drängen, dass die aufgebauten Getränke auch getrunken werden. Eine gute Kontrollmöglichkeit ist die Urinproduktion, eine Abnahme der Ausscheidungsmenge sollte schon eine Warnung sein.
Prävention
Eine relativ einfache Schutzmaßnahme besteht darin, viel Obst und andere ballaststoffhaltige bzw. pektinhaltige Lebensmittel zu verzehren, da diese Wasser binden und allmählich über den Darm abgeben, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Exsikkose deutlich geringer wird.
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