Furunkel bei KRANKHEITEN.DE
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Furunkel

Ein Furunkel (lat. Furunkel = kleiner Dieb) ist eine tiefe, schmerzhafte Entzündung des Haarbalgs und des umliegenden Gewebes, die meist durch Staphylokokken (Staphylococcus aureus) oder eine Mischflora entsteht.

Durch Gewebsuntergang (Nekrose) und zentrale Einschmelzung (Eiter) entsteht ein »Pfropf«, der die Hautoberfläche durchbrechen und sich somit spontan entleeren kann. Die Abheilung erfolgt unter Narbe (Wundheilung)|Narbenbildung.

Die Entzündung des umliegenden Gewebes bewirkt die Schmerzhaftigkeit der Läsion.

Furunkel können an jeder Stelle der behaarten Haut auftreten, besonders gefürchtet sind jedoch Furunkelbildungen im Gesichtsbereich, da der ''Plexus (Medizin)|Plexus pterygoidus'' in der tiefen Gesichtsregion zwischen den Kaumuskulatur|Kaumuskeln sowohl mit den Venen des Gesichts wie mit dem Sinus carvernosus im Schädelinneren in Verbindung steht. Ebenso kann die Vena nasalis über die Venen der Augenhöhle mit diesem kommunizieren. Eine Verschleppung von Keimen über die venöse Bahn kann somit zu einer lebensbedrohenden Hirnvenenthrombose führen.

Furunkel treten einzeln oder gehäuft bei Hauterkrankungen wie der Impetigo und Sycosis sowie als Metastasen bei eitrigen Erkrankungen anderer Organe und einer dadurch entstehenden Septikämie auf. Bei schubweisem Auftreten wird von Furunkulose gesprochen.
Weitere Ursachen sind ein bestehender Diabetes mellitus, zu eng anliegende scheuernde Kleidung oder eine unzureichende Desinfektion nach einer Rasur.

Die Therapie besteht in der Inzision der Läsion mit dem Skalpell, um durch eine Druckentlastung das weitere Vordringen der Erreger im Gewebe zu verhindern. Beim "unreifen" Furunkel kann durch Auftragen Hyperämie|hyperämisierender Salben in günstigen Fällen eine Heilung eintreten, ansonsten die Reifung des Furunkels und damit die Zeit bis zur Inzision beschleunigt werden.
Inzision und Antibiotikum|Antibiotikagabe können somit die Gewebszerstörung minimieren.

An einem Furunkel verstarb der österreichische Dramatiker und Erzähler Ludwig Anzengruber (1839-1889).

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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